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Über Energieeffizienzklassen und Energielabels

Seit 1998 müssen Elektro-Großgeräte eine Kennzeichnung des Energieverbrauchs tragen. Das als EU-Kennzeichnung, Energieverbrauchskennzeichnung oder EU-Etikett bezeichnete Label muss mittlerweile auf allen Geräten der weißen Ware und Fernseher gut sichtbar angebracht werden.

Eine Kennzeichnungspflicht gibt es etwa für Kühlschränke, Waschmaschinen und Spülmaschinen. Weiter unten gehen wir auf die Unterschiede auf den EU-Etiketten ein.

Für diese Produktkategorien sind entsprechende Label erforderlich:

  • Kühlschränke
  • Weinkühlschränke
  • Backöfen
  • Geschirrspüler
  • Waschmaschinen
  • Dunstabzugshauben
  • Fernseher
  • Heizgeräte
  • Gefriergeräte
  • Lampen
  • Warmwasserspeicher

 

Auf diesem Energielabel eines Kühlschranks haben wir markiert, was die einzelnen Symbole bedeuten. Weiter unten finden Sie entsprechende Grafiken für die andere Produktkategorien.

 

 

 

Erläuterung zum Energielabel:

  • Ganz oben auf dem Label wird unter „I“ der Hersteller des Kühlschranks genannt. Direkt daneben unter „II“ ist die Bezeichnung des Modells zu finden.
  • Auf der linken Seite findet sich eine Auflistung der unterschiedlichen Energieeffizienzklassen. Grafisch wird verdeutlicht, dass es sich bei A um die sparsamsten und bei G um die größten Stromverschwender handelt. Bei der Grafik handelt es sich um eine veralterte Version. Seit 2019 reicht die Skala von A bis G (anstatt von A+++ bis D).
  • Die Energieeffizienzklasse des Modell ist in weiß auf dem schwarzen Pfeil dargestellt. In diesem Fall hat das Gerät die (überholte) Energieeffizienzklasse „A++“.
  • Unterhalb dieser Angabe findet sich eine große Box mit dem geschätzten jährlichen Energieverbrauch. Diese Angabe ist in der Einheit Kilowattstunden (kWh). Multiplizieren Sie diesen Wert mit den Ihren Stromkosten erhalten Sie eine Schätzung für die Strom-Mehrkosten pro Jahr.
  • Abhängig von der jeweiligen Produktkategorien unterscheiden sich die Boxen am unteren Ende des EU-Etiketts:

 

Kühlschränke

Auf Kühlschränken ist (von links nach rechts) Angaben 1. über den Gesamtnutzinhalt der Kühlfächer, 2. über den Gesamtnutzinhalt der Gefrierfächer und 3. über die Geräuschemission zu finden.

 

 

Weinkühlschränke

Im Gegensatz zu Kühlschränken bedarf es keiner separaten Angaben über das Volumen der Kühl- und Gefrierfächer. Bei Weinkühlschränken befinden sich am unteren Ende des Labels lediglich zwei Angaben:

Links ist eine Weinflasche abgebildet. Die Zahl unterhalb dieses Icons gibt an, wie viele (Standard-)Weinföaschen in den Weinkühlschrank passen. Rechts ist der maximale Wert der Geräuschemission ablesbar.

 

 

Backöfen

Bei Backöfen wird auf der linken Seite das Volumen des Innenraums angegeben.Rechts befinden sich Informationen über den Stromverbrauch bei Umluft und Ober-Unter-Hitze.

 

 

Geschirrspüler

Auf Geschirrspülern oder Spülmaschinen sind vier zusätzliche Werte vermerkt. Ganz links wird der jährliche Wasserverbrauch bei 240 (Standard-)Spülvorgängen angegeben. Daneben wird auf einer Skala von A (beste) bis G die Trocknungswirkung klassifiziert. Rechts davon wird das Volumen in Maßgedecke, die in die Spülmaschine bei einer normalen Beladung passen, angegeben. Ganz rechts finden Sie die maximale Geräuschemission im Betrieb.

 

 

Waschmaschinen

Bei Waschmaschinen wird (von links nach rechts) der jährliche Wasserverbrauch, die maximale Beladung (in Kilogramm Baumwolle) und die Schleuderwirkungsklasse (von A bis G) angegeben. Ganz rechts befinden sich Angaben zur Geräuschemission. Der obere Wert beschreibt die Lautstärke beim Waschen, der untere hingegen die Lautstärke während des Schleudervorgangs.

 

Vorschriften zum Energieverbrauchsetikett

Das Energielabel wurde geschaffen, um für Transparenz zu sorgen. Kunden sollen in der Lage sein die einzelnen Modelle miteinander zu vergleichen. Aus diesem Grund sind Hersteller verpflichtet das Siegel gut sichtbar auf der Verpackung aller Elektro-Großgeräte anzubringen.

Ein zentrales Ziel der EU ist es die Energieverschwendung durch ineffiziente Geräte zu verringern.

 

Energieeffizienzklassen und wie viel Strom lässt sich sparen?

Das Energielabel auf weißer Ware und Fernsehern haben wir bereits vorgestellt. Noch offen ist die Bedeutung der Energieeffizienzklassen. Auf der alten Skala (bis 2019) reichten die Bewertungen von A+++ (am effizientesten) bis D. Bei Verbrauchern führte dies zu Irritationen, da anders als auf den ersten Blick vermutet ein A keinesfalls auf ein effizientes Gerät schließen ließ (wie es auch bis 2004 der Fall war). Eine Grafik der Deutschen Energie-Agentur zeigt recht eindrucksvoll, dass A Geräte wesentlich mehr Strom verbrauchen als es die besten Modelle (A+++) tun:

 

 

 

Besonders bei Kühlschränken sind die Differenzen der einzelnen Stufen gigantisch. Ein vermeintlich sehr gutes Gerät mit der Klassifizierung „A+“ verbraucht doppelt so viel Strom wie die „A+++“-Modelle.

 

Aufgrund dieser Unklarheiten entschieden sich die EU-Staaten auf eine eindeutigere Skala von A (beste Geräte) bis G (größte Stromverschwender). Dabei wurden die bisherigen Klassen einfach um jeweils drei Positionen nach Hinten verrückt.

 

Neben dem recht praktischen Nutzen des Energieverbrauch-Etiketts gibt es aber auch Kritik aus unterschiedlichen Richtungen. Wie zunächst suggeriert wird nicht der reine Stromverbrauch verglichen, sondern stets das Verhältnis aus Nutzinhalt zum Stromverbrauch.

Kaum jemanden dürfte es da überraschen, dass kleine Geräte in der Regel schlechter als große Geräte abschneiden. Ungeachtet bleibt, ob die Geräte überhaupt angemessen proportioniert sind. In Single- oder kleineren Haushalten sollte vorrangig der Stromverbrauch der Energieeffizienzklasse bevorzugt werden.

 

Stromkosten berechnen

Die Stromkosten lassen sich leicht berechnen. Multiplizieren Sie einfach den aktuellen Strompreis (zum Beispiel von hier) mit dem Energieverbrauch des Geräts. Bei einem Strompreis pro Kilowattstunde von 0,25 €/kWh erhöht ein Weinkühlschrank, der 214 kWh im Jahr verbraucht, Ihre jährliche Stromrechnung um (214 * 0,25 =) 53,5 €.